geboren am 8. März 1946. Grazer, österreichisch-englischer Abstammung. Obwohl es keine musikalische Familientradition aufrecht zu halten gab, erkannte die früh verwitwete Mutter das Talent ihres jüngsten Sohnes und ermöglichte ihm Unterrichtsstunden für Geige, Akkordeon und Gitarre.
Mit sechzehn gründete der Gymnasiast seine erste Band. Als Student belegte er zuerst Maschinenbau, später Mathematik, Darstellende Geometrie und Musik und entschloss sich dann aber für die Laufbahn als Musiker und Komponist. Die Bühne, jene Bretter, die für manche die Welt bedeuten, waren nie seine Leidenschaft. Komposition am Klavier oder Computer und im stillen Kämmerlein, um diese Musik, die ihm in seinen Träumen diktiert wird, zu schreiben.
In den 1980er Jahren zog es Musyl nach Hollywood, um bereits damals als Computer-Pionier mit elektronischer Unterstützung die Musik zum Film „I am a child of the Universe“ zu komponieren. Neben zahlreichen anderen Film- und Werbemusiken sowie Musik für Konzerte schrieb Musyl auch für Streichquartette und Chor. Tatsächlich entstanden so ungewöhnliche LPs wie „RoZZ“ oder „Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen“, eine Produktion bei der Paul M. Musyl seinen Sound mit Streichquartett, Flöten, Saxophon, Posaune und Pauken erweiterte, was damals als höchst ungewöhnlich galt. Als Komponist der damals revolutionären Humanic-Werbung gewann er mit Humanic den Staatspreis für Werbung.
Nach dem Tod von Joseppa widmete Musyl sich wieder der Musik für großes Orchester, sowohl mit als auch ohne Chor. Zu seinen bemerkenswerten Werken gehören „Raunacht“ für Chor, Solisten und Orchester sowie die „Schutzengelmesse“, die „In Memoriam“ für Markus Zwitter und „Mneme“ folgten. Musyl ist regelmäßiger Gast bei der Gaishorner Liederwerkstatt und gründete 2021 zusammen mit Ernst Wedam das Projekt „Arche Arte Nova“.
Aus einer Rezension:
Wenn Musik durch Zeit und Raum zu reisen ermöglicht, so ist die musikalische Reise von hier – westlich, ja klassisch – nach Ost (Afghanistan, Pakistan) nach west-go west (Rock/Jazz) für Paul M. Musyl erst recht ein Kinderspiel. Beispielgebend für seine musikalischen Reisen ist auch das berühmte „Konzert in Blau“ Denn da gelingt es dem Komponisten Paul M. Musyl dem ewiggültigen musikalischen Erbe eines Beethoven oder Schubert die musikalische Dimension des 20. und 21. Jahrhunderts hinzuzufügen, jenen Zeitgeist einzuschleusen, den wir alle mühelos als den „unsrigen“, den gegenwärtigen erkennen. Die Reise von Hier = modernes Volkslied à la „Ein Freund ging nach Amerika“ oder der „Schutzengelmesse“ nach International „Let the little Kids play“ und „Kia Kia“ (auf LP und CD) lässt sich anhand der Biographie feststellen.